Aufgaben
Stützpunkt Gefährliche Stoffe
Chemische Stoffe bleiben trotz ihrer Präsenz im Alltag oft unbemerkt, solange sie sicher verpackt sind. Gefahrstoffunfälle werden oft mit Chemiebetrieben und Transporten in Verbindung gebracht, doch sie können auch im eigenen Haushalt auftreten. Von Reinigungsmitteln bis hin zu Batterien und Akkus können unbeabsichtigte Reaktionen auftreten. In solchen Fällen rückt die Feuerwehr Wels mit Fachpersonal und entsprechender Ausrüstung aus, um die Gefahr zu beseitigen.
Bei der Feuerwehr Wels befindet sich einer der sieben Gefahrstoff-Stützpunkte in Oberösterreich. Das Einsatzgebiet umfasst den westlichen Teil des oberösterreichischen Zentralraums, einschließlich des Stadtgebiets von Wels sowie der Bezirke Wels-Land, Eferding und Grieskirchen.
Auf Anforderung erweitert sich der Einsatzbereich auf das gesamte Bundesland.
Dafür vorgehalten wird spezielle Ausrüstung und Fachpersonal, um die örtlichen Einsatzkräfte bei der Stabilisierung der Lage und der Beseitigung von Gefahrenstoffen zu unterstützen. Der Schutz von Menschenleben, einschließlich der Einsatzkräfte, steht dabei im Vordergrund. Für die Feuerwehrkräfte stehen verschiedenste Schutzanzüge bereit, um in der Nähe von austretenden Gefahrstoffen abwehrende Maßnahmen zu ergreifen.
Zur Ausstattung des Gefahrstoff-Stützpunktes gehören Spezialgeräte zum Auffangen, Umleiten und sicheren Verpacken von gefährlichen Stoffen sowie zur Umfüllung aus beschädigten Behältern. Die Feuerwehr Wels verfügt auch über Dekontaminationsmöglichkeiten und die Fähigkeit, unbekannte Gefahrstoffe vor Ort zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Zusätzlich kooperieren sie eng mit den Strahlenschutz- und Ölwehr-Stützpunkten.
In der Organisation hat sich eine spezialisierte Sondereinsatzgruppe (SEG) für den Fachbereich Gefahrstoff etabliert, die sich in verschiedene Themenbereiche wie Umpumpen, Abdichten, Dekontamination, Messtechnik, Schutzausrüstung und Gefahrstoffrecherche aufteilt. Die Mitglieder erhalten neben dem regulären Übungsbetrieb zusätzliche Ausbildung und Schulung.
Die Ausbildung und Schulung in den jeweiligen Themen erfolgt für die Mitglieder der SEG zusätzlich zum Regelübungsbetrieb und zum Teil auch mit externen Trainern oder in externen Ausbildungszentren. Auf Anforderung führt die Welser Feuerwehr auch interne Ausbildungen für die Feuerwehrkräfte im gesamten Stützpunktbereich durch.
Dekontaminationseinheiten
Alles was in einem Gefahrenbereich im Einsatz war, auch das Personal, muss gründlich gereinigt werden bevor es diesen wieder verlässt. Hier gibt es eine Welser Besonderheit. Die Feuerwehr Wels verfügt über zwei getrennt voneiander funktionierende Dekontaminationseinheiten für die eigenen Kräfte. Eine davon ist ein im Eigenbau entstandener Dekon Abrollbehälter.
Als einziger Gefahrstoff-Stützpunkt in Oberösterreich wird für den Transport der Sonderausrüstung kein eigenes Feuerwehrfahrzeug genützt. Die Ausrüstung befindet sich verteilt auf 2 Wechselaufbauten und einigen Rollcontainer, welche selektiv oder auch alle gemeinsam zu einer Einsatzstelle herangeführt werden können. Je nachdem was von den Kräften vor Ort alles benötigt wird.
Dies hat den Vorteil, dass die Wechselaufbauten mit den Gerätschaften an den jeweiligen Einsatzstellen autark auch ohne das Trägerfahrzeug betrieben werden können. Das Trägerfahrzeug steht durch dieses System für weitere Aufgaben oder Einsätze zur Verfügung.
Gerätschaften zum Umpumpen, Auffangen sowie Binden von Ölen und Treibstoffen werden auf Rollcontainern vorgehalten. Der Transport an die Einsatzstelle erfolgt auch hier mit Trägerfahrzeugen. Kleineinsätze wie Ölaustritte nach Verkehrsunfällen beschäftigen die Einsatzkräfte beinahe täglich. Bei größeren Mengen kommen zusätzlich die Gerätschaften des Gefahrstoff-Stützpunktes zum Einsatz.
Ölwehr und Strahlenschutz
Zusätzlich zum Gefahrstoff-Stützpunkt verfügt die Feuerwehr Wels über einen Ölwehr-Stützpunkt für Einsätze auf Wasser und Land sowie einen Strahlenschutz-Stützpunkt. Die Strahlenschutz-Fachkräfte sorgen für den Eigenschutz der Einsatzkräfte und führen regelmäßige Messungen durch, um Verstrahlung oder Kontamination zu erkennen.
Öle und diverse Betriebsmittel sind ebenso als Gefahrstoffe einzustufen. Für das Stadtgebiet wurde vom Oö. Landesfeuerwehrverband bei der Feuerwehr Wels ein Ölwehr-Stützpunkt für Einsätze am Wasser und dem Land eingerichtet.
Gerätschaften zum Umpumpen, Auffangen sowie Binden von Ölen und Treibstoffen werden auf Rollcontainern vorgehalten. Der Transport an die Einsatzstelle erfolgt auch hier mit Trägerfahrzeugen. Kleineinsätze wie Ölaustritte nach Verkehrsunfällen beschäftigen die Einsatzkräfte beinahe täglich. Bei größeren Mengen kommen zusätzlich die Gerätschaften des Gefahrstoff-Stützpunktes zum Einsatz.
Zum Einsatz kommen die Fachkräfte bei Stör- und Unfällen mit Strahlern. Die primäre Aufgabe dabei ist der Eigenschutz der Einsatzkräfte.
Die Ausrüstung besteht aus Dosisleistungs- und Kontaminationsnachweisgeräten, persönlichen & taktischen Dosimetern, verschiedenen Zusatzgeräten sowie Schutzausrüstung. Die Fachbereiche Strahlenschutz und Gefahrstoff arbeiten eng zusammen.
Regelmäßige Messungen:
Monatlich werden an verschiedenen Punkten im Stadtgebiet Referenzmessungen durchgeführt. Ergänzend wird auf dem Dach der Hauptfeuerwache dauerhaft eine eigene Messstation betrieben. Die daraus resultierenden Messergebnisse, in Kombination mit den im Einsatzfall gemessenen Werten, geben den Kräften Aufschluss über eine eventuelle Verstrahlung bzw. Kontamination.
Der Strahlenschutzstützpunkt der Feuerwehr Wels hat seinen primären Einsatzbereich in der Stadt Wels, steht aber auch auf Anforderung Landes- und Bundesweit zur Unterstützung bereit.