Tiefgang und Präzision: Welser Feuerwehrtaucher üben am Ausbildungsgelände des OÖLFV am Attersee

August 16, 2024 Susanne Traxler Ausbildung
Der Tauchdienst der Freiwilligen Feuerwehr Wels absolviert derzeit ein intensives Ausbildungslager am Attersee. Dieses regelmäßige Training ist sehr wichtig, um die Einsatzbereitschaft der Taucher aufrechtzuerhalten. In einer Woche vollgepackt mit Übungen und Tauchgängen bereitet sich das Team auf den Ernstfall vor, um im Notfall schnell und effizient handeln zu können. Um die Befähigung als Einsatztaucher zu behalten, muss jeder Taucher mindestens zehn Tauchgänge pro Jahr absolvieren. Diese Vorgabe stellt sicher, dass die Taucher regelmäßig ihre Fähigkeiten und ihre Ausrüstung unter realistischen Bedingungen überprüfen und trainieren. Aus diesem Grund organisiert die Feuerwehr Wels jährlich zwei Ausbildungswochenenden im Frühling und im Herbst und eine Intensivwoche im Sommer am Attersee.

Der Attersee als ideales Trainingsgewässer

Der Attersee bietet aufgrund seiner Tiefe und Klarheit optimale Bedingungen für das Training der Taucher. Diese Tiefe ist besonders wichtig für das Üben von technischen Tauchmanövern, die im Ernstfall entscheidend sein können. Die Ausbildung startet traditionell mit einem sogenannten Check-Dive. Hierbei wird die gesamte Ausrüstung der Taucher gründlich überprüft, um sicherzustellen, dass alles einwandfrei funktioniert und die Taucher sich wohl und gesund fühlen. Im Verlauf der Woche werden verschiedene Tauchspots am Attersee angefahren, oder es wird direkt am speziell ausgestatteten Ausbildungsgelände geübt. Auf diesem Gelände befinden sich Plattformen in verschiedenen Tiefen, die mit Seilen miteinander verbunden sind. Diese Einbauten ermöglichen es den Tauchern, in kontrollierter Umgebung zu trainieren. Zusätzlich befinden sich eine Zille und ein PKW auf dem Grund des Sees, an denen realistische Bergungsübungen durchgeführt werden können.

Übung PKW-Bergung aus 10 Metern Tiefe

Ein Übungsszenario war die Bergung eines PKWs aus einer Tiefe von zehn Metern. Diese Übung simuliert einen Verkehrsunfall, bei dem ein Fahrzeug in ein Gewässer gestürzt ist. Um den PKW an die Oberfläche zu bringen, wird als Hebemittel entweder ein offenes oder ein geschlossenes Hebeballonsystem eingesetzt. Letzteres kam in der aktuellen Übung zum Einsatz. Es handelt sich um ein geschlossenes System, das mit Luft gefüllt wird und das Fahrzeug sicher an die Oberfläche bringt. Bevor die Taucher ins Wasser gehen, findet eine detaillierte Tauchgangsbesprechung statt. Diese Besprechung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass jeder Taucher den genauen Ablauf und seine Rolle kennt. Unter Wasser ist die Kommunikation stark eingeschränkt, daher muss jeder Handgriff bereits im Vorfeld abgesprochen werden. Die Absprache und das perfekte Zusammenspiel auch zwischen dem Tauchdienst und dem Schiffsführer sind entscheidend für den Erfolg des Einsatzes.

Hochqualifizierte Tauchmannschaft

Der Tauchdienst ist ein spezieller Bereich innerhalb der Feuerwehr mit einem breiten Einsatzspektrum. Die Aufgaben der Taucher reichen von Suchaktionen in Seen und Flüssen über die Bergung von Gütern bis hin zur Unterstützung bei Boots- und Schiffsunfällen. Die Ausbildung zum Feuerwehrtaucher ist anspruchsvoll und erfordert sowohl körperliche Fitness als auch technische Expertise. Bereits seit 1957 bildet die Feuerwehr Wels Taucher aus. Der Tauchdienst der Freiwilligen Feuerwehr Wels ist Teil des OÖLFV, unterliegt dem Katastrophenschutz und besteht aus insgesamt 18 Tauchgruppen, die auf 7 Stützpunkte aufgeteilt sind. Der Welser Tauchdienst kann im Bedarfsfall im gesamten Bundesland Oberösterreich angefordert werden. Erfolgreicher Abschluss Das Ausbildungslager am Attersee ist für die Einsatztaucher der Freiwilligen Feuerwehr Wels von unschätzbarem Wert. Die intensiven Übungen und die realistischen Trainingsbedingungen sorgen dafür, dass die Taucher bestens auf ihre anspruchsvollen Aufgaben vorbereitet sind und im Ernstfall Leben retten können.