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Ab sofort stehen Fließwasser-Retter bei der Feuerwehr Wels im Dienst
Die Feuerwehr Wels beschritt kürzlich mit der Ausbildung von „Fließwasser-Rettern“ einen neuen Weg im Bereich der Einsatztätigkeit am Wasser. Dieser Sonderdienst stellt zumindest bei den Feuerwehren in Oberösterreich noch ein Novum dar, aber auch im übrigen Österreich ist er unter den Feuerwehren noch nicht wirklich weit verbreitet. Neun Kameraden konnten diese viertägige, fordernde, aber auch höchst lehrreiche Ausbildung unter Anleitung eines professionellen Trainers absolvieren.
Im Welser Stadtgebiet gibt es mehrere fließende Gewässer. Die Traun, der größte Wasserlauf im Einsatzbereich der Feuerwehr, welche sich bei Wasserliebhabern einer durchaus großen Beliebtheit erfreut, ist wohl jedem bekannt. Gerade in der warmen Jahreszeit sind immer wieder Schwimmer, Kajak- und Schlauchbootfahrer, Ruderer, Stand-up-Paddler aber auch badende Menschen am Wasser zu sehen. Doch auch die Bäche, welche sich durch das Stadtgebiet schlängeln (zB Mühlbach, Schenkelbach und Grünbach), sind sowohl bei Menschen und Tiere beliebt.
Gleichzeitig bergen all diese Wasserläufe jedoch auch ein gewisses Gefahrenpotential, welches das Eingreifen der Kräfte der Feuerwehr erforderlich machen kann. „Über 90% der Einsätze am Wasser finden an der Oberfläche statt“ erklärt Kommandant Roland Weber. „Dadurch war es uns wichtig, den eingesetzten Feuerwehrkräften eine profunde Ausbildung als Fließwasser-Retter zuteilwerden zu lassen. Einen weiteren Einsatzschwerpunkt, neben den natürlichen Gewässern, bilden auch überschwemmte Gebiete nach schweren Unwettern, wie sie leider in den letzten Jahren immer häufiger in Österreich vorkommen.“
Der Fließwasser-Retter ist eine speziell ausgebildete Person, welche hauptsächlich zur Rettung von in Not geratenen Menschen aus Flüssen und Bächen eingesetzt wird. Wichtig für die Ausbildung ist definitiv eine Affinität zum Element Wasser. Der Großteil der Welser Absolventen war schon bisher Feuerwehrtaucher und/oder Schiffsführer. Die körperliche Fitness, das Besitzen des Rettungsschwimmerabzeichens, lösungsorientiertes Arbeiten, Improvisationstalent und der Wille zur ständigen Weiterbildung und Training sind ebenso wichtige bzw. notwendige Voraussetzungen, auch zum Selbstschutz der eingesetzten Mannschaft.
„Während die Taucher meist in stehenden Gewässern und naturgemäß unter der Oberfläche arbeiten, muss der Fließwasser-Retter mit ganz anderen Voraussetzungen klar kommen“, weiß Tauchgruppenleiter Stephan Fritsch, der sich ebenso der Ausbildung unterzog, zu berichten. Das schlägt sich auch in der mehrtägigen Ausbildung nieder – Schwerpunkte sind Seil- und Knotenkunde, Wurftechnik der Leine und, besonders wichtig, das „Lesen“ des Wassers. Jedes Gewässer hat seine Eigenarten, abhängig von der Strömung, der gerade aktuellen Wassermenge und des Geländes. Unterstützt wird der Retter bei seiner Arbeit durch die Ausrüstung. Vollständig adjustiert, besteht diese aus einem Trocken- oder Halbtrocken-Anzug, einem Helm, Neopren-Socken, festem, griffigem Schuhwerk, Arbeitshandschuhen, Wurfleine und darüber einer Schwimmweste mit Pfeife, Messer und technischer Rettungsausrüstung.
Abschließend hoffen sowohl Kommandant Roland Weber als auch Tauchgruppenleiter Stephan Fritsch, dass die zukünftigen Anlassfälle für den Einsatz der Fließwasser-Retter sehr gering sind. Kommt es aber doch zu einem Einsatz, so ist man nun bestens darauf vorbereitet!
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